Berichte aus Pfarrei und Kirchenrat Lauerz

Leider sind folgende Berichte nicht im Infoblatt 2 erschienen, darum werden sie nun auf unserer Internetseite veröffentlicht.

25. Februar 2022

Berichte aus Pfarrei und Kirchenrat Lauerz

Schmerzensfreitage
Seit über 500 Jahren wird das Gnadenbild der Schmerzensmutter Maria in Lauerz verehrt. Während die Pfarrkirche beim Goldauer-Bergsturz vollständig zerstört wurde, konnte die Pieta praktisch unversehrt auf den Schuttmassen geborgen werden, was verständlicherweise als Wunder betrachtet wurde. Seit Bestehen der heutigenKirche steht die Pieta über dem Hochaltar und wird von Gläubigen verehrt und sicher auch oft um Hilfe angefleht.
An den sieben Freitagen vor Karfreitag gedenken wir in unserer Pfarrkirche der Schmerzen unserer Gottesmutter in der jeweiligen Schmerzensfreitags-Liturgie, dieses Jahr erstmals am 25. Februar.

Voranzeige Pfarrinstallation
Im Sonntagsgottesdienst vom 1. Mai wird unserer Pfarrer John Joy durch Dekan und PfarrerRuedi Nussbaumer offiziell als Pfarrer von Lauerz installiert. Dies mit der entsprechenden Ernennungsurkunde des Bischofs, welche bis dann vorliegen wird. Nähere Infos dazu folgen zu gegebener Zeit.

Ein Blick ins Pfarreiarchiv
(Bericht von Sebi Baggenstos)

Im Jahre 1581 wurde den Bewohnern von Lowerz in einer lateinische Schrift von Markus Sittikus, Bischof von Konstanz, erlaubt, in ihrer Kapelle Taufen zu spenden. Weiter durften „die Leiber der Hingeschiedenen in dem neben der Kirche neu errichteten Friedhof beerdigt werden.“ Dies war der Beginn der langsamen Loslösung von der Mutterpfarrei Schwyz (Lauerz gehörte zum Kilchgang Schwyz). Gemäss Dettling Chronik war ab 1581 ein Johann Hegglin aus dem Zugerland als erster Pfarrer in Lauerz tätig.

Sterbe- und Taufbücher in unserem Archiv

Das älteste uns erhaltene Sterbebuch beginnt mit Einträgen ab Mai 1731. Damals war ein Meinrad Schuler hiesiger Pfarrer. Er war dies währen 42 Jahren von1716 bis zu seinem Tod am 7. Sept.1758. Es ist anzunehmen, dass er schon vor 1731 ein Sterbeverzeichnis geführt hat. Ein solches liegt uns aber aus unbekannten Gründen nicht vor

Sterbeverzeichnis von Erwachsenen 1731

Sterbeverzeichnis von Kleinkindern 1731/1732

Dass in Sachen Schrift und Gestaltung der Sterbebücher nicht alle Pfarrherren gleich talentiert waren, zeigen die nachfolgenden Ausschnitte aus den Jahren 1768, 1809 und 1847.




Auffallend gut leserlich und sauber gestaltet sind die Einträge von Josef Zwyssig, Pfarrer von Lauerz vom Dezember 1814 bis Oktober 1844. Auch viele andere Schreiben aus seiner Feder zeigen seine besondere Handschrift.


Das älteste uns vorliegende Taufbuch beginnt mit Einträgen ab Oktober 1806, also unmittelbar nach dem Goldauer Bergsturz vom September desselben Jahres. Bestimmt wurden aber schon vorher Taufverzeichnisse geführt, die aber bei eben diesem Bergsturz ebenso wie Kirche und Pfarrhaus vernichtet wurden.
Interessant ist dabei, dass ein erstes Taufbuch über die Jahre 1806-1814 von den beiden Pfarherren Anton Linggi aus Brunnen (Pfr. von1801-1811) und Thomas Auer aus dem Voralbergischen (Pfr. von 1811-1814) geführt wurden.
Als Nachfolger kam dann der bereits oben genannte Pfarrer Zwyssig nach Lauerz und führte erstaunlicherweise das Taufbuch seiner Vorgänger nicht weiter. Er benützte ein neues Buch und schrieb zuerst alle Einträge seiner Vorgänger aus den Jahren 1806-1814 fein säuberlich noch einmal in sein neues Buch, bevor er es mit den Einträgen aus seiner Amtszeit weiterführte. Vielleicht störten ihn tatsächlich die nach seinem Empfinden etwas bescheideneren Schriften seiner Vorgänger….!

Schriftenvergleich der beiden Taufbücher von 1806: