Maskengarderobe Schwyzer Nüssler – FREIZEIT ERLEBNIS LAUERZ

Am 18. November 2023 besuchten wir mit neun Kindern die Maskengarderobe der Schwyzer Nüssler und lernten viel Spannendes über die Maschgraden und den kunterbunten Fasnachtsbrauch.

22. November 2023

Die Maschgraden sind lustige und fröhliche Gesellen. Sie ziehen mit der Rott von Beiz zu Beiz und unterhalten mit dem Nüsslertanz das Publikum. Begleitet wird die Rott von zwei Tambouren und dem Narrenvater. Dabei verteilen sie grosszügig Orangen und Süssigkeiten und wissen allerlei zu erzählen. Oft staunen der Gäste, denn die Maschgraden wissen (zu) vieles - oder geben dies zumindest vor. Die traditionellen Kleider und Accessoires werden in der Maskengarderobe aufbewahrt. Zurzeit sind etwa 200 Erwachsenen- und 100 Kindergwändli - bereits ab Grösse 92 - im Sortiment, welche alle von Hand gefertigt wurden. Marcel «Zälli» Ulrich und Melanie Schuler zeigten uns als erstes die verschiedenen Gesichtsmasken und die Kinder durften erraten, welche Maske zu welchem Original-Gwändli gehört. Die Masken sind aus Wachs und werden von Hand bemalt. Der Maschgrad darf die Maske nur beim Znüni und Zmittag abnehmen und die Maske wird während nur einer Fasnacht getragen. Traditionell wird sie am Güdeldienstag beim Blätz-Verbrennen ins Feuer geworfen. Als nächstes bestaunten wir die detailgetreuen Originalgwändli schauten zu, wie man ein solches Kostüm anzieht. Die Originalfiguren heissen Blätz, Hudi, Domino, Bajazzomäitli, Zigeuner, Alter Herr, Bajazzobueb, Junger Herr, Bauer, Viehhändler, Zuckerbeck, Metzger und Teufel. Neu haben sie einen Tiroler im Sortiment, welcher auf alten Fotos als Fasnachtsfigur erkannt wurde. Jede Figur hat typische Charaktereigenschaften und vorgegebene Accessoires wie Handschuhe, ein Hut oder Kopftuch und zum Beispiel ein Schellengurt, Schirm oder Holzrätsche. Der Napoleonshut vom Bajazzomäitli gefiel den Mädchen besonders mit den aufwendigen Verzierungen und den gewellten Rosshaaren am Ansatz. Eindrücklich waren auch die vielen Blumen und Rauten auf dem Blätz-Kostüm, welche einzeln angenäht werden, das ergibt drei Wochen Herstellungsarbeit für ein Gwändli. Apropos Arbeit: Nach der Fasnacht sind die Helfer der Maskengarderobe bis Ostern beschäftigt, um alle Kleider zu waschen. Nachdem wir soviel Erstaunliches erfahren hatten, durften wir selber noch den Nüsslertanz ausprobieren und zum Abschluss erhielten alle eine Orange und Sugus. Vielen Dank für diesen tollen Vorgeschmack auf die kommende Fasnacht!

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